Bundesligafinale: TC Radolfzell verteidigt den Titel – 5:4 beim TC WattExtra Bocholt

10.02.2014 um 17:04

Achtstündiger Tenniskrimi ++ Fünf Match-Tiebreaks ++ Yakimova gleicht im dritten Match-Tiebreak auf 3:3 aus ++ Zwischenstand: 4:3 für Bocholt nach erstem Sieg im Doppel ++ Radolfzell gleicht zum 4:4 und gewinnt drittes Doppel im Match-Tiebreak

Der TC WattExtra Bocholt und der TC Radolfzell haben sich über acht Stunden lang einen packenden Kampf um die deutsche Meisterschaft in der Tennisbundesliga der Damen geliefert. Am Ende entschied die Winzigkeit eines Ballwechsels den Titel: Im letzten von drei Doppeln und im neunten Match des Tages sicherte sich der TC Radolfzell die Meisterschaft. Damit verteidigte der Klub vom Bodensee den Vorjahrestitel, als er erstmals Meister geworden war.


Bocholt bleibt, wie 2010, die deutsche Vizemeisterschaft. Dennoch kämpften die Eurogirls von Coach Hartmut Bielefeld bravourös, fast bis zur Aufgabe. Der fünfte Match-Tiebreak von neun Spielen entschied die Titelfrage gegen Bocholt, das von 2500 Fans fantastisch unterstützt wurde.

Wie erwartet, wurde das Meisterschaftsfinale vor der Rekordkulisse von 2500 Zuschauern zu einer spannenden Angelegenheit. In zwei Matches hatte der Gast vom Bodensee jeweils im Match-Tiebreak die Nase vorne. Vor dem Ende des sechsten Einzels führt Radolfzell mit 3:2.

Renata Voracova sicherte den ersten Punkt für Bocholt. Sie gewann mit 6:4, 6:1 mit einer überzeugenden Leistung gegen Zusana Kucova.

Im Einzel an Position zwei führte Barbora Zahlavova-Strycova zunächst. Sie entschied den ersten Satz in einem tollen Spiel mit 6:2 gegen Sybille Bammer. Die Österreicherin sicherte sich mit einem knappen 6:4 den zweiten Durchgang. Und dann kam der Match-Tiebrak. Der war nichts für Nervenschwache.

Die Bocholterin ging schnell mit 5:1 in Führung. Doch dann kam Bammer immer stärker auf, machte kaum Fehler und holte zum 5:5 auf. Beim 9:7 hatte sie zwei Matchbälle, die sie nicht verwandeln konnte. Strycova holte auf und ging wiederum 10:9 in Führung. Doch der Matchball lähmte auch sie offensichtlich. Bei eigenem Aufschlag mach Bammer die fehlenden zwei Punkte zum 12:10 – der erste Punkt für Radolfzell an diesem sonnigen Sonntag in Bocholt.

Anna-Lena Grönefeld spielte an sechs gegen Yulia Beygelzimer. Die deutsche Fed-Cup-Spielerin führte mit 5:4 und eigenem Aufschlag in Satz eins, musste ihn jedoch mit 5:7 abgeben. Spannend ging es auch im zweiten Satz weiter. Vor dem Tiebrak hatte Beygelimer einen Matchball, den die Bocholterin abwehren konnte. Der Tiebreak war komplett ausgeglichen, Grönefeld hatte zwei Satzbälle, Beygelzimer insgesamt fünf Matchbälle, bis sie das Spiel knapp für sich entscheiden konnte.

 

Alizé Cornet holte den zweiten Bocholter Punkt. Sie ging superschnell durch ihr Match gegen Edina Gallovits und gewann 6:1, 6:1.

Danach gab es wieder en Herzschlagfinale im Topspiel: Maria José Martinez Sanchez, die am Samstag von im schwedischen Bastad mit Lourdes Dominguez beim 220.000-Dollar-Turnier den Doppelwettbewerb gewonnen hatte, unterlag ebenfalls im Match-Tiebreak. Nach klarem 6:3-Sieg im ersten Durchgang stellte sich Angelique Kerber immer besser auf das Spiel der Bocholterin ein, deren Stopps nicht die gewohnte Waffe waren – 6:3 hieß es. Die Entscheidung brachte schließlich ein 10:4. Damit führte der deutsche Meister 3:2.

Die Hoffnungen der Bocholter, dass Anastasiya Yakimova mit einem Sieg für den dritten Punkt und damit für Punktgleichheit vor den abschließenden drei Doppeln sorgen würde, erfüllte sich nicht: Die Bocholter verlor zunächst 3:6 gegen Kathrin Wörle und lag danach schon 2:5 in Rückstand, kämpfte aber wie gewohnt und verkürzte auf 4:5. Nicht nur das: Die Weißrussin gewann den Satz nach sechs gewonnenen Spielen mit 7:5.

Von diesem Schock erholte sich Kathrin Wörle im dritten Match-Tiebreak des Tages schnell: Es blieb spannend und ausgeglichen. Die Spielerin aus Radolfzell hatte insgesamt vier Matchbälle. Doch die Bocholterin setzte sich schließlich mit 12:10 durch, nachdem sie schon beim 9:8 einen Matchball hatte, aber die starke Radolfzellerin wieder ausgeglichen hatte.

Die Bocholter Spielerin wurde vom gesamten Team nach dem Match geherzt. Die Entscheidung um den Titel war mit einem 3:3 wieder offen.

Ausgleich in Doppeln

In zwei von drei Doppeln gng Bocholt jeweils nach Sätzen mit 1:0 in Führung. "Noch ist nichts entschieden, aber ich habe ein gutes Gefühl", sagte Coach Hartmut Bielefeld in der Pause sichtlich entspannt, nachdem Anastasiya Yakimova zum überaus wichtigen 3:3-Zwischenstand nach den Einzen ausgeglichen hatte.

Das erste Doppel gewann auch den ersten Punkt für Bocholt: Zahlavova-Strycova/Voracova gewannen schnell mit 6:2, 6:0 gegen Galovits/Beygelzimer. Damit hatten die beiden Tschechinnen wieder einmal ihre Topform im Doppel gezeigt und Bocholt mit 4:3 in der Gesamtwertung nach vorne gebracht.

Das zweite Doppel ging an Radolfzell: Martinez Sanchez und Grönefeld hatten zwar schnell den ersten Satz mit 6:2 für sich entschieden. Doch ihre Topform bröckelte im zweiten Durchgang, und Kerber/Tvarovskova glichen mit einem 6:3 aus. Im Match-Tiebreak hatten sie die besseren Nerven und gewannen 10:6. Das war der 4:4-Ausgleich. Die Spannung war nicht zu toppen.

Um 19.07 Uhr, nach achtstündigem Wettkampf, war das Match schließlich entschieden:

Malek/Husarova verloren zwar den ersten Satz mit 5:7 gegen Cornet/Yakimova. Doch dann wurden die Radolfzellerinnen in einem echten Krimi stärker und gewannen den Satz mit 6:4.

Erneut musste an diesem denkwürdigen Tag ein Match-Tiebreak entscheiden.

Zunächst lief alles gut für das Bocholter Doppel, das mit 6:2 in Führung ging. Doch dann lief plötzlich nichts mehr. Radolfzell machte sieben Punkte in Folge, lag 9:6 in Führung, und der zweite von drei Matchbällen brachte mit dem 10:7 im fünften Match-Tiebreak des Tages den vielumjubelten zweiten Titel nach 2010.

Der TC WattExtra Bocholt gratuliert dem alten und neuen deutschen Meister!

© andresen-presseservice / Horst Andresen


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