Nach 20jähriger ununterbrochener Zugehörigkeit zur ersten Damen-Bundesliga endete diese Tradition für den TEC Waldau Stuttgart an einem heißen Pfingstsonntag um 17.30 Uhr.
Das Team des TEC Waldau Stuttgart kämpfte am letzten Bundesliga-Spieltag gegen BW Berlin vor der tollen Kulisse von 500 Zuschauern noch einmal sechseinhalb Stunden um den Klassenerhalt und musste am Ende nach den knappen Niederlagen gegen Aachen und in Amberg die dritte 4:5 Niederlage dieser Horror-Saison hinnehmen, in der nach dem sensationellen 9:0 Auftaktsieg gegen Moers und der 3:6 Niederlage beim alten und neuen Deutschen Meister Bocholt so einiges zusammenkam, was am Ende dann doch nicht ganz kompensiert werden konnte.
Knackpunkt war sicherlich die Heimniederlage am vierten Spieltag gegen Aachen, als nicht weniger als vier Einzel im Match Tie Break, teilweise mit Matchbällen für Waldau-Spielerinnen, verloren gingen und das erstmals nicht in Bestbesetzung angetretene Team um die Coaches Jasmin Wöhr und Danijel Krajnovic, Physio Catrin Müller und Mannschaftsführer Thomas Bürkle am Ende die erste 4:5 Niederlage einstecken musste.
Zum Supergau kam es dann beim Auswärtsspiel in Amberg, als die Waldau aus Krankheits- und Verletzungsgründen auf Kirsten Flipkens, Yvonne Meusburger, Annika Beck und Antonia Lottner verzichten musste. Mit den talentierten Neuzugängen Katerina Siniakova und Yvonne Neuwirth erreichten zwei Waldau-Damen an diesem Tag das Finale des Turniers von Maribor und konnten somit ebenfalls nicht für den TEC Waldau in Amberg antreten, wo sich das buchstäblich letzte Aufgebot dann wirklich hervorragend verkaufte und abermals ein Match mit Matchbällen verlor, um am Ende beim 4:5 wieder mit leeren Händen da zu stehen.
Chancenlos waren die Damen dann beim 2:7 in Ratingen, wo man weiterhin auf Flipkens, Meusburger, Beck und Lottner aus obigen Gründen verzichten musste.
Zum Showdown gegen BW Berlin kehrten mit Yvonne Meusburger und Annika Beck wenigstens zwei Spielerinnen aus dem Krankenstand zurück auf den Platz und gaben wie die gesamte Mannschaft nochmals alles.
Annika Beck verspielte im ersten Satz eine 5:2 Führung gegen die hochmotivierte Sofia Arvidsson und verlor mit 6:7 3:6. Im Duell der Doppelspezialistinnen war Eva Hrdinova beim 2:6 4:6 gegen Klaudia Jans ohne Chance.
Yvonne Neuwirth verkürzte in einem wahren Krimi mit mehreren Matchbällen für ihre Gegnerin Anna Klasen durch ein 6:3 4:6 15:13 auf 1:2 nach der ersten Einzelrunde.
In der zweiten Einzelrunde punkteten Yvonne Meusburger (6:3 6:2 gegen Kristina Kucova) und Laura Schaeder (6:4 3:6 10:7) für die Waldau, während Neuzugang Katerina Siniakova mit 2:6 4:6 an der hervorragend spielenden Bulgarin Elitsa Kostova scheiterte.
Bei einem 3:3 Zwischenstand nach den Einzeln waren die Doppelstarken Berliner Gäste leicht favorisiert, was sich dann auch leider bestätigen sollte.
Beck / Siniakova sorgten mit einem klaren 6:1 6:2 gegen Kucova / Klasen zunächst für die 4:3 Führung der Gastgeber, die dann aber in den beiden anderen Doppeln letztlich die Überlegenheit der Berlinerinnen anerkennen mussten.
Laura Schaeder und Korina Perkovic waren beim 3:6 1:6 gegen Kostova / Jans ohne Chance, ehe um 17.30 Uhr der bittere Abstieg des TEC mit der 3:6 2:6 Niederlage von Yvonne Meusburger und Eva Hrdinova gegen Sofia Arvidsson und Kveta Peschke besiegelt wurde.
Mit Kirsten Flipkens, Yvonne Meusburger, Annika Beck, Andrea Hlavackova, Katerina Siniakova, Antonia Lottner, Yvonne Neuwirth, Laura Schaeder, Lina Stanciute, Eva Hrdinova, Korina Perkovic, Verena Schmid und Stefanie Vorih kamen in diesem Jahr mit 13 Spielerinnen so viele Damen wie selten zuvor in der Bundesligamannschaft des TEC Waldau Stuttgart zum Einsatz.
Mit dem hervorragenden Matchverhältnis von 26:28 beendete dieses sympathische und harmonische Team die Saison bei nur einem Sieg auf dem letzten Tabellenplatz und steigt somit in die zweite Bundesliga Süd ab.
Diese Tatsache ist besonders bitter, da BW Berlin bei gleichem Matchverhältnis die Saison auf dem dritten Tabellenplatz beendete, den im Falle des Sieges am letzten Spieltag der TEC Waldau belegt hätte.
So nah liegen Glück und Pech beieinander.
In der langjährigen Geschichte der Damen-Bundesliga hat es wohl selten einen stärkeren Tabellenletzten gegeben.
Mit dem TEC Waldau Stuttgart wird der ersten Liga im kommenden Jahr ein Traditionsclub fehlen, dessen Verantwortliche in der Vergangenheit mit viel Herzblut für die gesamte Damen-Bundesliga gearbeitet haben.
Noch am Abend des Abstiegs gab der Erste Vorsitzende des Clubs, Christoph von Eynatten, die Richtung für die Zukunft vor: „Wir müssen diesen bitteren sportlichen Abstieg nun erst einmal verdauen, werden aber mit Sicherheit im kommenden Jahr in der zweiten Bundesliga antreten, um den sofortigen Wiederaufstieg anzustreben. Dies haben die Mannschaft und ihr Teamchef Thomas Bürkle ganz eindeutig verdient, da der TEC schon aus Traditionsgründen in die erste Bundesliga gehört.“, so von Eynatten.
Die zahlreichen deutschen Spielerinnen im Kader des TEC Waldau Stuttgart haben auf jeden Fall die spielerische Qualität für die zweite Bundesliga.
Bleibt zu hoffen, dass auch einige ausländische Spitzenspielerinnen und das deutsche Aushängeschild Annika Beck dem TEC die Treue halten, damit der sofortige Wiederaufstieg im kommenden Jahr auch realisiert werden kann.
Dies wird sicherlich ohne finanzielle Zugeständnisse seitens der Spielerinnen nicht ganz einfach werden.
Dem Team, dem Umfeld des Teams und den treuen Zuschauern auf der Waldau wäre es zu wünschen, da die Resonanz am letzten Spieltag eindeutig bestätigt hat, dass Erstliga-Tennis beim TEC Waldau vom Publikum honoriert und angenommen wird.
Thomas Bürkle
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